Letztes Jahr habe ich einen Blog-Eintrag darüber geschrieben, wie ihr im Vorfeld der Veröffentlichung bzw. sogar des Drucks Schreibende und ihre angekündigten Werke supporten könnt, vor allem über frühzeitiges Vorbestellen im Buchhandel.
Der Beitrag fiel mir, wie ihr euch vielleicht erinnert, nicht ganz leicht. Es half, dass John Scalzi, Charlie Jane Anders und andere auch solche Texte in den Äther schicken.
Jetzt kommt nach Erscheinen von »Die Prinzessinnen – Fünf gegen die Finsternis« daher das geistige Gegenstück zum Vorbestellungs-Text damals, nachdem ich gesehen habe, dass Joe R. Lansdale und Co. z. B. via Social Media auch solche »Was ihr für für ein Buch tun könnt«-Postings absetzen.
Denn natürlich braucht ein Buch, wenn es dann vorbestellt, gedruckt und in die Läden gebracht wurde, noch immer jede Unterstützung, die es kriegen kann – und damit ist keineswegs »nur« gemeint, dass das Buch gekauft wird (oder gleich noch mal gekauft und verschenkt, ha).
Es gibt noch andere Wege, um Werk und Writer nach Erscheinen zu supporten, und sie sind heute wichtiger denn je. Schaut in einen Buchladen, schaut in die Kataloge, schaut auf die Websites: Es gibt viele Bücher da draußen. Was also könnt ihr tun, um Bücher, die euch gefallen, euch wichtig sind, zu supporten?
Total basic, doch damit fängt es tatsächlich an: Empfehlt den Roman, das Buch, weiter. Erzählt anderen Genre-Fans und Büchermenschen in eurem Umfeld davon, wenn und wieso euch die Lektüre gefallen hat, warum dieses Buch so cool und ihre Aufmerksamkeit, ihre Lesezeit wert ist. Im Gespräch, per Mail, per Message, am Telefon, per Zoom-Konferenz, wo und wie auch immer.
Und je nachdem, was für ein Verhältnis ihr zu eurem Buchdealer habt: Erzählt es auch den Buchhändler*innen eures Vertrauens, wenn ihr es gerne gelesen habt, und wieso es anderen Lesenden genauso gut gefallen könnte, wenn sie auf X und Y stehen!
Fragt in einem Buchladen z. B. am Banhof, in dem ihr das Werk beim Schlendern und Stöbern vor der Abfahrt nicht entdecken könnt, auch ruhig mal an Theke oder Kasse danach, um das generelle Interesse an diesem Buch zu zeigen.
Besonders wichtig abseits der Läden: Teilt eure Begeisterung (oder allein schon eure Anschaffung des Buches) online mit, auf euren Social Media-Kanälen, auf YouTube, in euren Blogs, etc., mit ein paar Worten und am Besten mit einem Foto des Buches – süße Haustiere auf demselben Foto erhöhen die Reichweite, habe ich mir sagen lassen. Und taggt/markiert/adressiert ruhig die Autor*innen, solange es nicht gerade ein Verriss ist. Die meisten von uns freuen sich, liken, schreiben vielleicht sogar zurück, teilen, etc. – ich freu mich z. B. immer über Feedback und Hinweise online etwa auf Insta, und ich freu mich auf der anderen Seite auch immer, wenn meine literarischen Helden wie Ian Rankin oder Don Winslow einen Post von mir zu ihren Büchern wahrnehmen.
Ebenfalls unfassbar wichtig: Schreibt, sofern ihr die Zeit und Muße dazu habt, doch eine kurze, knackige Rezension (oder lasst »wenigstens« ein paar Sterne da, salopp gesagt) auf den Webseiten von Thalia, Hugendubel, Amazon – oder natürlich auch auf Portalen wie LovelyBooks und GoodReads. Nicht zuletzt, weil bei einigen Systemen die negativen Bewertungen schwerer wiegen als die positiven (was übrigens viel über unsere Denkweise und den KI-gelenkten Kapitalismus aussagt).
Und das ist es, im Großen und Ganzen, schon.
Gut möglich, dass ich vielen von euch nun gar nichts Neues gesagt habe, oder ihr manches oder alles davon sowieso schon tut. Letzen Endes geht es wirklich »nur« um die moderne Form der guten alten Mund-zu-Mund-Propaganda, die durch die Digitalsierung und die Vernetzung in der Buch-Bubble ein paar Werkzeuge mehr bietet, bzw. ein paar andere Dinge und Kanäle braucht.
Aber die Wirkung von all dem ist wirklich nicht zu unterschätzen. Ich will mich jetzt nicht hinstellen und sagen, dass damit Einfluss auf Karrieren sowie Leben genommen wird, ganz unwahr währe es freilich nicht.
Plus: Bestsellerwriter und Superstars bekommen diese »Behandlung« aufgrund ihrer Popularität und Reichweite »automatisch« und wesentlich früher bzw. in größerem Umfang, sobald ihr neues Buch erhältlich ist. Das haben sie sich selbstverständlich verdient, keine Frage, dafür sind sie, was sie sind. Doch alle, die wir veröffentlichen, können an dieser Front Unterstützung gebrauchen, ehrlicherweise umso mehr, je weiter man vom Bestsellertum entfernt ist.
Womit ich übrigens auch sagen will: Danke, falls ihr etwas von den oben genannten Dingen für mich und die Prinzessinnen tun werdet, oder vielleicht schon getan habt!
Die wackeren Söldnerinnen und ihr wackeliger Chronist wissen es zu schätzen.
Ein kleines Video der quasi noch druckfrisch qualmenden Prinzessinnen, mit Dank an Michael Vogt, Zeichner von »Der kleine Perry« & »Ein seltsamer Tag«.