In den 1830ern zerschlägt die Große Grippe die junge USA gleich wieder in lauter Stadtstaaten, außerdem ist Unfruchtbarkeit nach der Krankheitswelle ein großes Problem. Werden frisch verheiratete Frauen nicht schnell genug schwanger, kann das gefährliche Folgen für sie haben, werden sie teils als Hexen bezichtigt und verfolgt. So auch Ada, die Tochter einer Hebamme, die in ein Kloster fliehen muss, ehe sie sich sogar der berüchtigten Hole-in-the-Wall-Gang um The Kid anschließt …
Der Anfang des Romans »Die Gesetzlose« von Anna North, die auch als erfolgreiche Journalistin arbeitet, ist messerscharf und gnadenlos – wie ein Western von Margarat Atwood, mit ganz heftigen »Report der Magd«-Vibes. Das hält die US-amerikanische Autorin jedoch nicht auf über 330 Seiten durch, dennoch bleibt »Die Gesezlose« ein interessanter, ordentlicher Western mit modern-vielfältigem LGBTQ-Ensemble, und einem starken Finale.
Definitiv lesenswert, selbst wenn bei der Prämisse und diesem fantastischen Einstieg ein bisschen mehr drin gewesen wäre.
Im Übrigen eine komplementäre Genre-Lektüre zu C Pam Zhangs »Wie viel von diesen Hügeln ist Gold« aus dem letzten Jahr.