Den Australier Luke Arnold kannte man bisher vor allem für seine Rolle in »Black Sails«, das zwischen 2014 und 2017 als game-of-thrones-mäßige Piraten-Fernsehserie und ferner als packendes Prequel zu Stevensons »Die Schatzinsel« glänzte. Doch Luke Arnold ist nicht nur Stuntman, Schauspieler und Filmemacher, sondern auch Buchautor. Mit »Der letzte Held von Sunder City« startete er im Original 2020 eine der besten Fantasy-Detektivserien der letzten Jahre. Die dreht sich um Fetch Phillips, einen abgehalfterten privaten Ermittler und Mann für alles in Sunder City, wo Menschen, Elfen, Trolle, Zwerge und andere nicht allzu friedlich zusammenleben, seit die Menschheit in einem Krieg alle Magie ausgelöscht hat, weshalb die übernatürlichen Wesen dahinsiechen. Weil Fetch eine zentrale Rolle dabei einnahm, hassen ihn viele in Sunder bis aufs Blut …
Im starken zweiten Band »Totengraben« präsentiert sich Arnolds Serie erneut als stimmungsvolle Kombination aus Dashiell Hammett und »Der Malteser Falke«, Glen Cooks »Die Rätsel von Karenta«-Reihe und Terry Ptatchetts »Scheibenwelt«-Zyklus – diesmal sind die Pratchett-Verneigungen, etwa vor dem Wachen-Roman »Helle Barden«, noch deutlicher. Der Mix aus traditioneller Fantasy und modernem Fortschritt hat schon in Ankh-Morpork funktioniert, und er tut es ebenfalls in Sunder City. Unbedingt lesenswert, und hoffentlich sehen wir bald den dritten Band in der guten Übersetzung von Christoph Hardebusch auf Deutsch.