Kurzzeitig hat es mal geklappt mit regelmäßigen Beiträgen, dann kam die närrische Harley Quinn dazwischen. Na ja, okay, und der Doktor und seine TARDIS. Sei’s drum, an dieser Stelle zumindest mal wieder ein Lesetipp für die Feiertage …
Mit Jesus von Texas und Licht aus im Wunderland hatte ich viel Spaß, mit Bunny & Blair eher weniger. In seinem neuen Roman Frühstück mit den Borgias, der formal viel von einer guten Novelle hat, rechnet DBC Pierre zunächst mit dem digitalen Zeitgeist und denen ab, die ohne Smartphone nicht mehr leben können – die allein durch ihr Smartphone leben und lieben und sich in allen möglichen Situationen hinter ihrem Gerät-für-alle-Lebenslagen zu verstecken pflegen. Die Hiebe in diese Richtung, die in eine äußerst gefällige Schreibe gekleidet sind, sitzen. Gleichzeitig herrscht eine köstlich verschrobene Stimmung im Cliffs, die den Leser geschwind in die Zimmer und Gänge des Hotels zieht. Umso erstaunlicher ist es, wie sich Frühstück mit den Borgias nach dem skurrilen ersten Akt erst zu einem beunruhigenden, verstörenden Krimi wandelt und schließlich sogar mitten in der Twilight Zone landet.
Eine gewaltige Überraschung, die dieses außergewöhnliche Büchlein noch interessanter und denkwürdiger macht.