Seit ein paar Jahren wird Glen Cooks gar nicht mal so neue »Black Company«-Serie als Geheimtipp innerhalb der Szene gehandelt: Düstere Antihelden- und Military-Fantasy über die Kern-Truppe einer gewaltigen Söldner-Einheit mit langer Historie – der Black Company eben, also der Schwarzen Kompanie.
Zu Beginn des ersten Romans von 1984 schliddert die Kompanie in den Dienst der mächtigen, eiskalten Lady sowie ihrer übermenschlichen Schergen und kämpft damit letztlich auf der Seite, die man in einem Standard-Werk des Genres der Schwerter und der Magie gemeinhin als die böse, finstere Seite bezeichnen würde. Das stellt viele Konzepte und Klischees auf den Kopf. Nicht für den Söldner, dem es egal ist, für wen er kämpft, sondern für den Leser, wenn er ein bisschen hinter die Story schaut.
Ende der 90er wurden lediglich die ersten drei der zehn im Original erhältlichen Romane auf Deutsch veröffentlicht, während man Cook hierzulande ohnehin hauptsächlich für seine witzige Fantasy-Detektiv-Serie »Die Rätsel von Karenta« kennt. Unter dem Titel »The Black Company. Seelenfänger« ist im Mantikore Verlag Band Eins jetzt in neuer Übersetzung erschienen.
Und auch wenn die Handlung manchmal etwas unmotiviert und flach daherkommt, die Übertragung ins Deutsche hier und da etwas holpert und man den einen oder anderen Satzfehler hinnehmen muss – der Start dieser Neuausgabe ist durchaus sinnvoll und zu begrüßen. Bezeichnend, dass es wieder mal einen der unermüdlichen Kleinverlage braucht, um das Ganze zu realisieren.