Die Shop Talk-Kolumne von Eli Cranor, der auf CrimeReads jeden Monat mit bekannten Krimi-Schreibenden über das Leben und das Handwerk plaudert, ist für mich eines der wiederkehrenden Highlights im Netz.
Klar, dass ich nun auch Mr. Cranors eigenes Krimi-Roman-Debüt »Don’t Know Tough« gelesen habe, zumal es sich um ein Südstaaten-Werk mit Football-Setting handelt, und ich bekanntlich auf beides abfahre.
»Don’t Know Tough« setzt in einer Kleinstadt in Arkansas ein, wo Highshool-Football über alles geht. Doch der junge Headcoach Trent aus Kalifornien wird in den Strudel der White-Trash-Problemfamilie Lowe aus dem Trailerpark gerissen. Trent will Billy Lowe retten, bei dem es sich um einen wahnsinnigen Runningback, aber auch einen durch häusliche Gewalt wahnsinnig traumatisierten Jungen handelt, der zu Aussetzern und Brutalität neigt. In der Folge geraten die Dinge ziemlich außer Kontrolle …
Cranor nutzt dabei nicht nur eine ordentliche und passende, im Schatten der Ozarks geschliffene Noir-Erzählstimme, sondern zwischendurch auch die Perspektive des eher unbelesenen und ungeschliffenen Billy, die sprachlich sehr markant ist. Man fühlt sich fast etwas an Daniel Keyes und »Blumen für Algernon« erinnert, während man beim Plot und dem Thrill außerdem die ganze Zeit an die sensationell düsteren und packenden Sport-Noir-Krimis von Megan Abbott denken muss.
Und an die leider eher unrühmlich versandete Comic-Serie »Southern Bastards« von Jason Aaron und Jason Latour bei Image.