Der Schotte Alan Parks, der im Musik-Business früher All Saints und andere Acts betreute, kam durch seinen Kumpel John Niven zum Schreiben. »Bobby March Forever« ist nun schon Parks dritter Hardboiled-Krimi über das Glasgow der frühen 70er-Jahre und seinen Cop Henry McCoy. Diesmal sucht die ganze Stadt ein verschwundenes, wahrscheinlich entführtes Mädchen – nur McCoy wird von einem Erzrivalen bei der Polizei kaltgestellt. Also sucht unser Protagonist ein anderes Mädel, das in Schwierigkeiten stecken könnte, hilft seinem Gangsterboss-Freund aus Kindheitstagen und ermittelt im Mord an Bobby March.
Der fiktive Musiker, der mit Iggy und Syd high wurde und als begnadeter Studiogitarrist für die Stones spielte, fällt natürlich genau in Parks Hoheitsgebiet. Doch auch sonst erweckt der Schotte das Glasgow der 70er wieder voller Schatten und Stimmung zum Leben, obwohl er im dritten Band einen ungewöhnlich heißen Sommer beschreibt und Detectice Zufall ein, zwei Mal nachhelfen muss. Die Ermittlungen und Verstrickungen von McCoy haben trotzdem wieder einem super Flow, und ungefähr ab der Mitte wird der Stoff richtig finster und rechtfertigt das Hardcore im Logo. Die »Hank McCoy«-Serie ist und bleibt eine sichere Nummer, man freut sich auf jeden neuen Band in der Übersetzung von Conny Lösch.
Witziges Easter Egg für Fans des Tartan-Noir: Alan Parks erweist sogar Liam McIlvanneys Roman »Ein frommer Mörder« seine Referenz und verortet die Antihelden McCoy und McCormack damit im selben historischen Krimi-Universum.