Ende November sind im Hirnkost-Verlag zwei extrem schön aufgemachte und gestaltete Science-Fiction-Anthologien erschienen. Wer seine Bücher griffig und üppig bebildert mag und auf Buchartefakte steht, sollte sich die Hardcover definitiv mal anschauen.
»Macht & Wort. Die Macht der Sprache – Sprache der Macht« von den Exodus Magazin-Herausgeber-Veteranen Hans Jürgen Kugler und René Moreau dreht sich nach den Vorgänger-Bänden »Der grüne Planet« und »Pandemie« um die Relation von Sprache, Schrift, Gesellschaft und nicht zuletzt Macht. Ich eröffne die Anthologie mit meiner retrofuturistisch-dystopischen Alternate-History-Hardboiled-Detektivgeschichte »Die Finger verbrennen, den Geist entfachen«, in der es zwar Tablets, Feeds, Drohnen und alles gibt, aber keine Erinnerung an Bücher mehr. Michael Vogt hat meiner Bradbury-Hammett-Hommage wieder mal eine wunderbare Illustration spendiert, die wie das Filmplakat zu einem klassischen Genre-Kinofilm aussieht.
In »Am Anfang war das Bild« von den Herausgebenden Aiki Mira, Uli Bendick und Mario Franke geht es um die kreative Verbindung, ja, die Synergie zwischen Text und Bildern in der Science-Fiction-Literatur. Alle Autorinnen und Autoren der Antho haben sich aus einem Pool an Grafiken eine Inspiration gesucht und dazu eine Kurzgeschichte geschrieben, die dann wiederum eigens illustriert wurde – in der Anthologie sind natürlich beide Bilder enthalten. Von mir stammt »Sterben und sterben lassen auf einem einstmals blauen Planeten«, in der ich den Sensenmann auf der postapokalyptischen, leergefegten Erde zum Protagonisten gemacht habe. Die Illustrationen vorher und nachher gehen auf Ulis Konto, hier lese ich den Anfang der Story.
Beide Titel können beim Hirnkost-Verlag geordert werden, wo man sich nach einem weiteren schwierigen Jahr mit Corona und zum Schluss auch noch Papierknappheit sehr über Direktbestellungen freut. Noch ein paar Fotos: