Dieses Buch ist die letzte Sammlung mit Kurzgeschichten des spanischen Autors Carlos Ruiz Zafón, der 2020 im Alter von 55 Jahren verstorben ist. Seine Schmöker um das historische alte Barcelona begeisterten weltweit Millionen Leserinnen und Leser, angefangen bei »Der Schatten des Windes« und »Das Spiel des Engels«.
Zafón barocke Sprache lädt stets zum Schwelgen ein, die schaurigen, bittersüßen Storys über Autoren und andere Buchmenschen, Teufel, düstere Engel und schöne Frauen haben eine ganz eigene Stimmung, einen ganz eigenen Sog. Das gilt auch für diese Schnipsel, in denen sogar Miguel de Cervantes und Gaudí zu Protagonisten werden, es außerdem um Drachen, Labyrinthbauer und Auftragskiller geht.
Ein schöner letzter, aber zur Not auch guter erster Streifzug durch Zafóns meta-literarisches Universum um den Friedhof der vergessenen Bücher, in dem Literatur/Kunst, Liebe und andere Obsessionen zugleich Rettung wie Verderben bedeuten.