Anno 1974 präsentierte der Italiener Hugo Pratt (1927–1995) »Die Südseeballade«, das erste Abenteuer seines lässigen, freigeistigen Seemanns Corto Maltese, der mit Ironie und Schlagfertigkeit zu einer Ikone der neunten Kunst wurde – und später teilweise in reichlich, herrlich surreale Meta-Gewässer vorstieß.
1991 erschien der letzte Corto-Comic von Pratt, und erst 2015 setzten Autor Juan Diaz Canales (»Blacksad«) und Zeichner Ruben Pellejero (»Dieter Lumpen«) die Serie fort.
Nach »Unter der Mitternachtssonne« und »Äquatoria« liefern die beiden Spanier in »Tarowean – Tag der Überraschungen« nun sogar die Vorgeschichte zur eingangs erwähnten »Südseeballade« – und somit das Prequel zur gesamten Serie. Der rote Faden ist zuweilen etwas dünn, zudem gehen der Story die Leichtigkeit und das Surreale ab, die viele der besten Pratt-Alben auszeichneten.
Aber wer Corto Maltese seit Langem begleitet, liest dieses eher unerwartete, schön gezeichnete Prequel trotzdem gerne und erfährt, nach welchen Erlebnissen und Ereignissen Corto zu Beginn der »Südseeballade« gekreuzigt im Meer landete, wie auch auf dem Cover des neuen Bandes zu sehen …