Ich habe dieses Jahr bei Weitem nicht so viele englische Bücher gelesen, wie ich wollte (die Kurzgeschichtensammlung »The Very Best of Caitlín R. Kiernan« liegt z.B. schon seit Februar anklagend auf dem entsprechenden Lesestapel).
Dieser Tage kam ich aber immerhin dazu, Ann Leckies ersten Fantasy-Roman »The Raven Tower« zu lesen, der Anfang 2019 als Hardcover erschien und mittlerweile auch als Taschenbuch vorliegt.
Nachdem die Amerikanerin mit ihren gefeierten Science-Fiction-Romanen an Preisen alles abräumte, was es abzuräumen gibt, war die Erwartung groß – und Leckie hat sie nicht enttäuscht.
Ihre epische Fantasy-Geschichte über das Zusammenspiel von Menschen und Göttern ist nicht nur konzeptionell und natürlich stilistisch anders als das meiste, was man in dieser Ecke zu lesen bekommt, sondern auch auf allen anderen Ebenen sehr, sehr gut.
Pat Rothfuss trifft den Nagel auf den Kopf mit seinem Blurb, dass es eine Freude ist, etwas so andersartiges, wunderbares und seltsames zu lesen.
Mir persönlich waren ein, zwei der »göttlichen« Passagen zwischendurch etwas zu lang, doch das ändert nichts am Gesamteindruck oder dem erfrischenden, anspruchsvollen Fantasy-Lesevergnügen.
Hier gibt’s eine Leseprobe.