Terry Moores »Rachel Rising« ist nicht nur eine geradezu abartig gut gezeichnete Horror-Serie in stilsicherem Schwarz-Weiß, sondern auch eine ziemlich verrückte inhaltliche Mischung.
Im finalen siebten Band des ungewöhnlichen Kleinstadt-Horrorschockers bleibt Moore seiner bisherigen Schlangenlinie treu und bringt die Handlungsstränge um Lilith, den Dämon Malus, die untote Rachel und deren perversen Mörder alles in allem ein wenig unspektakulär zu Ende. Kurz vor dem doppelten Showdown hat er sogar noch die Zeit für die sympathischsten Gerichtsmediziner der Comic-Geschichte – und für Witzeleien mit Hentai-Blüten-Halluzinationen, die allerdings in einer der üblichen blutigen Überraschungen münden, die einen immer wieder eiskalt erwischen.
Der mehrfach mit dem Eisner Award ausgezeichnete Mr. Moore, der sich vor Jahren mit der grandiosen Thriller-Seifenoper »Stranger in Paradise« in unsere Herzen schrieb und zeichnete und definitiv zu den wichtigen Vertretern der Creator-Owned-Bewegung des letzten Vierteljahrhunderts gehört, hat sich in »Rachel Rising« eben einfach mal so richtig ausgetobt. Deshalb stehen hier liebenswerte, schräge Figuren echt merkwürdigen Elementen und Entwicklungen gegenüber, und irgendwie ist es nur konsequent, dass der Amerikaner das bis zum Schluss durchgezogen hat.
Was Terry Moore als nächstes macht? Für 2018 hat er eine Rückkehr zu »Stranger in Paradise« angekündigt. Yay …