Der Anfang von Autor Jeff Lemires X-Men-Run in der Panel-Serie »Extraordinary X-Men« hat mich damals auf Anhieb erst mal nicht so begeistert. Nun hab ich kürzlich aber noch mal alle 20+ US-Hefte am Stück gelesen, und beim zweiten Anlauf hat es Klick gemacht. Oder vielleicht auch Snikt …?
Das funktioniert und macht Spaß und verströmt viel X-Men-Feeling. Die ersten US-Hefte zeigen außerdem, wie Top-Zeichner Humberto Ramos, ohnehin einer von den Guten, rocken kann, wenn man den Mexikaner mal aus seiner Spidey-Komfortzone rausholt (alleine die Szene mit Colossus als Landwirt in Russland!). Aber auch Ramos‘ Kollegen wie der Spanier Victor Ibanez liefern mehr als gute Arbeit ab.
Ich hatte viel Spaß mit den Geschichten über Storms Team und den Subplots um Magik, Forge, Nightcrawler und Old Man Logan – und nicht mal die zu vernachlässigende Anbindung ans IvX-Crossover konnte das Lesevergnügen schmälern.
Sicher, man spürt nicht unbedingt Lemires Handschrift oder den Vibe seiner eigenständigen Comic-Titel – aber man spürt, welche Ära der X-Men der kanadische Alleskönner selbst las und mochte (die späten 90er, die 2000er, Grant Morrison), und das reicht für eine gute Mutanten-Saga und einen X-Rausch beim Lesen. Selbst ohne größeres Vorwissen oder nach längerer X-Pause.
Der Run von Jeff Lemire, Humberto Ramos und Co. liegt in vier US-Trades von »Extraordinary X-Men« bzw. vier Panini-Sammelbänden von »X-Men« auf Deutsch vor.