Die zur Verfügung stehende Lesezeit wird es kaum erlauben, aber in letzter Zeit verspüre ich große Lust, mal wieder so ein paar meiner (»persönlichen«) Klassiker ein weiteres Mal zu lesen, um sie in dem einen oder anderen Fall vielleicht auch mit gereiftem Genre-Einfühlungsvermögen neu zu betrachten oder unter anderen Aspekten zu goutieren.
Den »Sherlock Holmes«-Kanon von Sir Arthur Conan Doyle, den ich seit meiner letzten intensiven Holmes-Beschäftigung als Autor nicht mehr angefasst habe.
Die volle Mittelerde-Dröhnung mit J. R. R. Tolkiens »Das Silmarillion«, »Der Hobbit« und »Herr der Ringe«.
Bram Stokers »Dracula« habe ich ebenfalls ewig nicht mehr gelesen.
Auch Robert E. Howards »Conan«-Zyklus wäre mal wieder dran, genauso wie Fritz Leibers Geschichten über Fafhrd und den Grauen Mausling.
Und mit meinem Reread aller »Scheibenwelt«-Romane von Terry Pratchett bin ich auch nicht so weit gekommen, ehrlich gesagt.
Früher war es ein Ritual, dass ich einmal im Jahr den »Hobbit« gelesen habe, egal wann, egal ob auf Englisch oder auf Deutsch. Wenn ich mich nicht täusche, kam ich so auf 13, 14 Durchgänge bis in meine 20er; und Kenneth Grahames »Der Wind in den Weiden« hat es wenigstens ein paar Jahre lang geschafft, jährlich gelesen zu werden.
Die Buchneuheiten, die sich kurz vor der Leipziger Buchmesse hier schon wieder stapeln, sind natürlich spannend und interessant und in vielen Fällen lesenswert, und es gehört zu diesem Job, am Ball und am Puls zu bleiben – aber hin und wieder wäre ein bisschen mehr Freiraum für alte Lieben und Klassiker schon schön.
Aber irgendwann wird dem Ruf von Mittelerde, Transsylvanien oder 221B sicher wieder nachgegeben.