In dieser Rubrik wird jeden Mittwoch einer der Comics vorgestellt, die ich kürzlich aus privatem oder beruflichem Interesse gelesen habe. Mittwoch, der traditionelle Release-Day der Comic-Verlage in den Staaten, scheint mir der passende Tag für diese Texte zu sein.
Hardboiled-Hexe
Wir bleiben bei ungewöhnlichen Schreibweisen des englischen Wörtchens Magic für Magie …
Endlich geht es mit »Black Magick« von Greg Rucka und Nicola Scott weiter, nachdem die Creator-Owned-Serie, die im englischsprachigen Original bei Image und in deutscher Übersetzung als großes Hardcover bei Splitter erscheint, u. a. wegen der »Wonder Woman«-Saga des Amerikaners und der Australierin pausieren musste.
Der gar nicht so einsteiger-unfreundliche zweite Band beginnt mit einem Flashback: Schon als Mädchen wurde Rowan Black mit dem schmerzhaften Erbe ihrer Hexenfamilie konfrontiert. Als Erwachsene arbeitet sie nun für die Polizei, und alles wird noch schwerer – Dämonen greifen an, Hexenjäger und Dienstaufsicht beobachten sie, und ihr Partner misstraut ihr.
Autor Rucka nimmt die Mischung aus Hexen-Urban-Fantasy und Cop-Krimi ernst, ohne eines der beiden Elemente oder Subgenres vorzuziehen. Zeichnerin Scott sorgt mit ihren weichen Graustufenbildern und den raren magischen Farbmomenten derweil dafür, dass »Black Magick« nach wie vor eine der schönsten US-Serien auf dem Markt ist.
Schade, dass die beiden immer so lange für die Fortsetzung brauchen. Aber vielleicht geht es für die Wicca nun schneller voran, da die Wunderfrau nicht mehr dazwischen funkt.