In dieser Rubrik wird jeden Mittwoch einer der Comics vorgestellt, die ich kürzlich aus privatem oder beruflichem Interesse gelesen habe. Mittwoch, der traditionelle Release-Day der Comic-Verlage in den Staaten, scheint mir der passende Tag für diese Texte zu sein.
Heldenhafter Höhlenforscher
1960 debütierte Cave Carson bei DC Comics als heldenhafter Höhlenforscher und Abenteurer im Schatten von Jack Kirbys Challengers of the Unknown.
Der frühere My Chemical Romance-Frontmann Gerard Way (»Umbrella Academy«), Co-Autor John Rivera und Ausnahmezeichner Michael Avon Oeming (»Powers«) haben die Figur unter dem Young Animal-Label nun gewissermaßen neu erfunden und noch deutlicher in Richtung Science-Fiction ausgerichtet.
Die ersten beiden US-Sammelbände der bunten Serie »Cave Carson Has A Cybernetic Eye« versprühen einen Vibe, der den King of Comics Kirby, Edgar Rice Burroughs, H. P. Lovecraft und Grant Morrison gleichermaßen remixt. Ziemlich abgedrehtes Zeug ist das, in das Way und Co. auch noch den Antihelden Wild Dog reinwerfen, der zuletzt in er TV-Serie »Arrow« aufgegriffen worden war.
Schade, dass es etwas zu viel wird, als sich die Handlung nach Supermans Gastauftritt in Heft 7 von 12 aus dem außerirdisch wirkenden Untergrund in die Parallelwelten des Multiversums verlagert, denn in der ersten Hälfte macht die pulpige, bunte Auftaktgeschichte durchaus Spaß.
»Mother Panic« bleibt also die stärkste Serie unter Ways wildem Label, aber der alte Höhlenforscher Cave Carson ist spannender und cooler, als erwartet.