The Witcher: Interview mit Andrzej Sapkowski
Montag, Dezember 23rd, 2019Alle sprechen über Netflix’ »Witcher«-Serie.
Ich selbst hab noch nicht reingeschaut, weil ich mir noch nicht ganz sicher bin, ob sie es mir wert ist, mein heiliges Kopfkino zu entweihen. Die Bücher, allen voran die beiden anfänglichen Kurzgeschichtensammlungen und der späte Episodenroman, zählen schließlich zu meinen absoluten Faves, wenn es um Schwert-und-Magie-Stoffe geht. Da bin ich picky und ein Purist.
Aber es ist schon wirklich sehr schön, dass ein europäisches Fantasy-Franchise international und multimedial dermaßen für Furore sorgt seit Jahren – und immer noch neue Höhen erreicht.
Als kleines Weihnachtsgeschenk an die letzten treuen Leser dieses auch 2019 wieder oft arg vernachlässigten Blogs hole ich an dieser Stelle nun einfach mal das Interview aus dem Archiv, das ich 2015 mit dem polnischen Autor und Witcher-Erfinder Andrzej Sapkowski führte, und das damals in Ausgabe 60 der »phantastisch!« abgedruckt wurde.
Die Illustration dieses Beitrag ist eines der Cover zu den Comics rund um den Hexer Geralt, die ich als Redakteur für Panini betreut habe.
Hallo Herr Sapkowski. Im Deutschen wurde die Witcher-Buchserie erst im zweiten Anlauf ein Erfolg. Haben Sie dafür eine Erklärung?
Nun, ich kann mir gut und gerne Hundert Gründe dafür denken: Das Cover war Scheiße, es gab keine Werbung, und so weiter, und so fort. Der wahre Grund ist schmerzhaft, aber wahr: Die Bücher haben sich nicht so gut verkauft, wie Heyne erwartet hatte, und ich vermute, es war sogar viel schlimmer. Kein Wunder, die Leser erwarteten nicht viel von einem Autor aus dem Nirgendwo. (mehr …)