Ich habe schon seit einigen Jahren nichts mehr für das Berliner Stadtmagazin zitty geschrieben und »nur« noch im anderen, zuletzt freilich gar nicht mehr so weit entfernten Hauptstadtmagazin Tip veröffentlicht – aber natürlich hat die alte Dame immer einen besonderen Platz in meinem Autorenherzen und kenne ich ein paar Leute da, weshalb die Meldung über die Einstellung (bzw. über den Dornröschenschlaf) der zitty nach 40+ Jahren doch irgendwie trifft und traurig macht.
Als grasgrüner, blutjunger Schreiberling habe ich in der zitty zwischen 2007 und 2014 – unter strenger Aufsicht von Spartenredakteur und Jedimeister Lutz Göllner – viele meiner ersten professionellen Texte veröffentlicht (nicht wenige davon noch in einer Zeit, da die Selbstständigkeit als Autor lediglich ein Traum war, das Schreiben nur nebenbei zum Brotjob lief). Damals entstanden massig Buch- und Comic-Rezensionen und ein paar Artikel für die Literaturseiten, später kamen reichlich Besprechungen sowie Kurzinterviews für die Comic-Seite und selbst einige Texte für die Familien/Kinder-Seite hinzu.
Im Literaturbereich haben wir uns den Nerd manchmal schon voll raushängen lassen und Werke von George R. R. Martin, Ray Bradbury, Stephen King, Peter S. Beagle, Joe Hill, Audrey Niffenegger und Richard Matheson, aber auch Comics wie Conan und Fables zelebriert. Die beiden zuletzt genannten sogar noch vor der Schaffung einer eigenen, regelmäßigen Comic-Seite, für die Lutz das kolumnenhafte Format des 1-Frage-Interviews etablierte – es war immer ein besonderer Kick, passende, spannende Leute und knackige 1-Frage/Antworten-Beiträge zu generieren.
Mach’s gut, und danke für den Fisch, zitty!